Reise nach

Indien 2013

Will ich doch gleich einmal von Indien erzählen, die strapaziöseste, eindruckvollste, spektakulärste, erschütterndste Reise meines Lebens!

Über Amman/Jordanien als Zwischenstation flogen wir nach Delhi, um von dort aus mit dem Bus die Highlights in Rajasthan zu erkunden, es ist das indische Bundesland, das sich von Delhi aus nach Westen, bis an die pakistanische Grenze erstreckt. Ein großer Rundkurs führte uns in einer großen Schleife erst westwärts dann südlich und anschließend in die Gegenrichtung wieder nach Delhi zurück.

Insgesamt waren 11 Städte zu besichtigen, die mit dem Bus über ca. 2500 km zu bewältigen waren. (Zum Nachfahren: Mandawa, Bikaner, Jaisalmer, Jodhpur, Ranakpur, Udaipur, Pushkar, Jaipur. Fathepur, Agra, Delhi.)

17 Tage waren wir unterwegs, besuchten viele unvorstellbar schmuckreich ausgestattete Mararatschapaläste, besser Riesenfestungen und unzählbare Tempel der verschiedensten Art. Herrschaftliche, teilweise zerfallende Wohnvillen der ehemals reichen Kaufleute So viele Glaubensrichtungen in Indien erfordern auch unterschiedliche Tempel, teilweise Jahrhunderte alt in prächtigster Ausstattung. Es wäre besser über diese Reise ein ganzes Buch zu schreiben, wollte man alle Eindrücke festhalten. Die treffendste Formulierung über Indien fand ich in einem Reiseführer und da diese Zeilen nicht zu toppen sind hier das Zitat:

„In keinem anderen Land der Welt liegen Schönheiten und Scheußlichkeiten derart nah beieinander. Bezaubernde Landschaften, großartigste Denkmäler, märchenhafte Paläste und friedvolle Religiosität auf der einen Seite, Dreck, Bettler, riesige Menschenmassen und religiöser Fanatismus andererseits verwirren viele Touristen. Staub, Hitze, schwerfällige Bürokratie, sowie die Kluft zwischen unermesslichem Reichtum auf der einen und einem namenlosen Elend auf der anderen Seite zerren an den Nerven der Besucher.“ (Indien, der Norden, ISBN 978-3-8317-1831-4).

Unvorstellbarer Schmutz säumte meist die Straßen, heilige Kühe stampfen völlig unberührt durch das größte Verkehrsgewühl, alle Fahrzeuge sind im Dauerhupen, im Anfahren, Bremsen, Anfahren Bremsen und das als dauernde Verkehrssituation. Ein unglaublicher Lärm strapazieren Besucherohren.. Dazwischen riesige, tausende in Menschenmassen, die im Smog und Dauerlärm leben müssen. Alle fahren wie „gesengte Säue“, unser Busfahrer überholte in den unglaublichsten Situationen, mehrfach glaubte ich muss es jeden Moment krachen, aber außer einem abgerissenen Spiegel an einem anderen LKW ist Gott sei Dank nichts passiert. Wir hatten mehrere Dauerschutzengel, einer reicht nicht!

Wir waren eine kleine, sehr homogene Reisegruppe von zwölf Personen und einem sehr guten Reiseleiter, er hieß Lokendra. Ihm war nichts zuviel und so waren wir bestens betreut. Immer im Wechsel waren wir ein, oder zwei Tage in einem, meist sehr schönen Hotel und dann ging es wieder weiter, immer weiter, weiter…

Die zu fahrende Strecke täglich betrug ca. 220 km, so konnte man vom Bus aus dauernd die Umwelt sehr eindrucksvoll wahrnehmen. Die Straßen waren meist recht ordentlich, rechts und links ein leicht befestigter, breiter Schotterstreifen auf die, wenn es einmal eng wurde, die Fahrer mit ihren Fahrzeugen ausweichen konnten. Viele Motorradfahrer überholten, kamen entgegen, der Bus überholte immer, die Motorräder wurden in den Schotter abgedrängt. Trotz chaotischer Verkehrssituationen habe ich nur einen Unfall gesehen und besonders bemerkenswert ist das Verhalten der heiligen Kühe, die manchmal auch in Gruppen sich auf der Straße aufhalten, wenn es sein muss auch schliefen. Die Fahrzeuge bremsten immer, kurvten um die Rindviecher herum. Wer eine davon totfährt oder verletzt, geht im ungünstigsten Fall für ein halbes Jahr in den Knast.

Damit wäre ich bei einer sehr positiven Beobachtung die mir auffiel. Die größte Religionsgemeinschaft sind die Hindus und die sind Vegetarier. Leider geht auch dort der Anteil derer zurück, heute nur noch 60 % aller Inder. Man glaubt dort, dass die Kuh alle Gottheiten in sich birgt und so, wenn ich mich recht erinnere, die Vorstufe bei der Inkarnation zum Menschen darstellt. So konnte ich ein sehr würdiges Umgehen mit der Kreatur Tier in Indien feststellen, etwas, was mich besonders beeindruckte, wenn man den Vergleich zu unserem hiesigen, brutalen Umgang mit dem Tier vergleicht.

 

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